Irritation und Verwirrung

3:0 für Kraan

ms_start Peter Wolbrandt.

Müsste ich auf eine einsame Insel

und dürfte nur zehn Schallplatten mitnehmen,
dann wäre Wiederhören von KRAAN dabei.
Wären es nur fünf, wäre Wiederhören dabei,
wäre es nur eine, es wäre Wiederhören!

Die Musik von Kraan ist eines der wesentlichen Dinge,
die mein Leben beeinflußt haben.
Schon als Teenager, mit Gitarre und dem Gedanken ausgestattet,
selbst Musiker werden zu wollen,
hörte ich ihre Musik und sammelte ihre Platten.

Jetzt gab es ein Wiederhören am letzten Sonntag in der Musa in Göttingen.

Die Ankündigung, daß man zu dritt, in Urbesetzung auftreten würde;
Peter Wolbrandt (git, voc), Jan Fride (dr, perc), Hellmut Hattler (b, voc),
hatte Kraanologen aus allen Himmelsrichtungen in die Universitätsstadt strömen lassen.
Ein kurzes, freudiges Wiedersehen lang nicht mehr gesichteter Gesichter
und schon ging es los.

Ausverkauft zur besten Tatortzeit, mit ‚ANDY NOGGER‘

Hierbei war für den Kraanologen besonders verlockend zu hören,
daß die drei Musiker trotz Fehlens der gewohnten Ingo Bischof (Keyboards)
und/oder Alto Pappert (alt.-sax), vollen Druck entfallten können.

Hattler wie gewohnt Frontmann, plaudert aus dem Nähkästchen
und überzeugt durch unglaublich virtuoses Spiel;
eine Steigerung erscheint einem unerreichbar.
Er wird zu Recht nicht nur vom Rocklexikon
als einer der besten Elektro-Bassisten der Welt genannt.

Sein kongenialer Partner, der von mir so geschätzte Peter Wolbrandt,
ist in seiner außergewöhnlichen Spielweise gleichzusetzen
mit Ausnahmegitarristen wie Jeff Beck und Steve Vai.
Wolbrandt hat nun noch mehr Raum auszufüllen
und spielt seine ohnehin schon tragende musikalische Rolle fast zurückhaltend.

Wolbrandt-Bruder und Drummer Jan Fride-Wolbrandt,
sah für mein Dafürhalten noch nie zuvor so gesund aus,
rundet optimal und scheinbar unfehlbar ab, ist aber zu bescheiden,
seine Unterschrift neben den beiden Anderen
auf die von mir erworbenen Tonträger zu setzen.

Diverse Kunststücke ( ‚Nam Nam‘, ‚Vollgas Ahoi‘, ‚Holiday on Matterhorn‘ u.v.m.),
ein weiteres, noch nicht veröffentlichtes ohne Namen
und neue Stücke ‚Come Back‘, ‚Silver Buildings‘, ‚Dakkar‘, ‚Luft und Liebe‘,
‚Miracle Days‘, ‚Alles Gute‘, vom jüngsten Meilenstein ‚Psychedelic Man‘,
machen in alter KRAAN-Tradition ausdrücklich klar,
KRAAN hat seinen Zenit noch nicht überschritten.
Das letzte Stück ‚Nachtfahrt‘ versöhnte auch den letzten Zweifler.

kraanpm1www.kraan.de
KRAAN, eine deutsche Band,
die seit der Schulzeit ihrer Zeit voraus musiziert,
improvisiert an jenem Abend zum Anfassen, mit bald vierzig Jahren Bühnenerfahrung,
hat ihren Arsch nie verkauft, nichts von ihrem typischen Charme eingebüßt,
ihre Akteure gehören für mich zu den wenigen Rockstars in diesem Land.

DjDeutschland grüßt Wintrup am Teutoburger Wald

6 Antworten

  1. Moin moin DJ,
    oh weia. KRAAN verpasst. Dafür habe ich gestern abend zum Abschluss des Tages KRAAN bei last.fm gehört. Die neuen Sachen klingen ein wenig anders. Irgendwie macht das nichts. Der Sound ist immer noch fantastisch.
    Liebe Grüße
    Burkhardt

    November 12, 2008 um 10:56 am

  2. Du bekommst eine zweite Chance am:
    05.01.2009: Kassel (D), Schlachthof oder am
    06.01.2009: Hannover (D), Musikzentrum
    vielleicht sieht man sich!

    Dj

    November 12, 2008 um 11:10 am

  3. Pingback: Kraan live « Polemik

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