Irritation und Verwirrung

Beiträge mit Schlagwort “Gentrification

samstags popoklatschen!

 

 

Pudel ist Geschichte, nicht Vergangenheit; bei Wikipedia hat jemand aufgepasst, Präteritum schnell korrigiert! Ein Club ist keine Hütte, die Welt ist ein Pudel!

Die Frage dieser Tage…

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Abseitsfalle (Werte die bleiben)

GEHT’S NOCH?

ERST HAT DIE BAYERISCHE HAUSBAU DIE VERHANDLUNGEN UM DIE ZUKUNFT DER ESSO HäUSER REEPERBAHN PLATZEN LASSEN. NUN WOLLEN SIE DOCH REDEN – VOR HANDVERLESENEM PUBLIKUM: EINTRITT NUR MIT PERSONALAUSWEIS. ANWOHNER_INNEN, ANWäLT_INNEN, POLITIK, EXPERT_INNEN UND NACHBARSCHAFT SOLLEN DRAUSSEN BLEIBEN. PIKANT: DIE BAYERN WOLLEN IHRE BETEILIGUNGSSHOW AUSGERECHNET IN RäUMEN DES ST. PAULI STADIONS STEIGEN LASSEN.

Auf den ersten Blick sieht es harmlos aus: Am 14.03.2012 flattert den Bewohner_innen der Esso-Häuser Reeperbahn eine Einladung ins Haus. Der Vermieter, die Bayerische Hausbau, lädt darin zu einer „Mieterversammlung“ ein – in den Ballsaal des Millerntorstadions. Doch bei genauerem Hinsehen entpuppt sich die „Einladung“ als „Vorladung“: Wie bei Ermittlungen von Polizei und Staatsanwaltschaft üblich, sollen die Mieter_innen am 29. März ihren Personalausweis vorzeigen.

Schon in der Vergangenheit hatten die Bayern versucht, ihren Mieter_innen Verträge unterzujubeln, die sie rechtlich schlechter stellen würden als derzeit. Nun haben die abrisswilligen Investoren eine neue Falle aufgestellt: die Bewohner_innen sollen ohne anwaltliche Begleitung, ohne Beratung durch Expert_innen, „informiert“, und – so ist zu befürchten – mit zweifelhaften Angeboten konfrontiert werden.

Jonas Seydel von der Initiative ESSO-Häuser: „Eine Informationsveranstaltung ohne neue Informationen? Noch vor einem Monat haben die Investoren öffentlich behauptet der Abriss sei beschlossen. Dabei gibt es weder eine Abrissgenehmigung noch wurde die notwendige Änderung des Bebauungsplans beschlossen. Hier wurden öffentlich falsche Tatsachen verbreitet. Wir als Mieter sind verunsichert. Ein transparentes und glaubwürdiges Verfahren sieht anders aus.“

Die Immobilien-Manager betonen in ihrem Schreiben, dass sie die Gespräche mit der Initiative Esso-Häuser abgebrochen haben. Der Runde Tisch mit Expert_innen, Bezirksbauausschuss, Politik und Investoren war erst auf Initiative der Mieter_innen zustande gekommen. Der einseitige Abbruch der Verhandlungen durch die Bayern hatte in der Bezirkspolitik für Empörung gesorgt. Das Verfahren liegt seitdem auf Eis.

Praktischerweise überschneidet sich der Investorentermin auch noch mit der Sitzung der Bezirksversammlung. Faktisch wird also auch der – gewählte – Bau- und Stadtplanungsauschuss von der Teilnahme ausgeschlossen. Offenbar verwechseln die Projektentwickler Beteiligung und demokratische Entscheidungsstrukturen mit einer Casting Show, bei der man sich kritische Einwände und gemeinsame Interessenvertretung vom Leib hält. Einer solchen Veranstaltung darf das Millerntorstadion kein Zuhause bieten!

Die Münchner Immobilien-Manager wollen das 1959 gebaute, klassisch moderne Ensemble am Spielbudenplatz abreissen und durch einen mehr als doppelt so großen Betonklotz ersetzen. Politik, Senat und Bezirk haben schon im Februar als Maßgabe weiterer Schritte die Bayerische Hausbau zu einer ernsthaften, ergebnisoffenen Verhandlung mit allen Beteiligten und Interessierten aufgefordert.

Die Zukunft der Esso-Häuser an der Reeperbahn ist für St. Pauli und ganz Hamburg entscheidend.

ÜBERRENNEN WIR DIE ABSEITSFALLE!

STADTENTWICKLUNG NUR NOCH MIT, DURCH UND FüR DIE BEWOHNER_INNEN UND

DEN STADTTEIL!

INITIATIVE ESSO-HäUSER, HAMBURG, DEN 16.03.2012

PRESSEKONTAKT 0151-15620250

>>>>>>>>>>>>The Oel Spill: Auch die Bewohner der Esso Häuser machen sich gerade


HANDELN


Ground Zero St. Pauli – Die Langmut muss ein Ende haben!

Sämtliche Spuren dieser Wochenendposse, wurden ohne Untersuchung und unter dem Schutz der Hamburger Polizei, sofort am Tatort beseitigt.

>>>Aktuelle Erklärung von SOS St-Pauli


Stellungnahme der Initiative ESSO-Häuser

Stellungnahme der Initiative ESSO-Häuser

Die Bayerische Hausbau lässt den Runden Tisch „ESSO-Häuser“ platzen und versucht mit Fehlinformationen der Initiative ESSO-Häuser öffentlich die Schuld für das Scheitern der Gespräche zuzuweisen. Richtig ist: die Initiative hat sich im Prozess des Runden Tisches keine Verzögerungstaktik vorzuwerfen, dass wird ihr auch von am Runden Tisch beteiligten Politikern bestätigt. Ebenso wird versucht zu lancieren, die Initiative vertrete Einzelinteressen. Dies kann entschieden zurückgewiesen werden. Der Initiative liegen bereits 57 Unterschriften von MieterInnen vor, die sich „gegen den Abriss“ aussprechen. Die Mitglieder der Initiative werden sich weiter dafür einsetzen wofür sie angetreten sind: Erhalt der Bausubstanz, Instandsetzung, unbefristete Mietverträge für alle MieterInnen und langfristige Mietverträge für die Gewerbetreibenden. An dem eigenen Konzept das u.a. eine Zusatzbebauung Richtung Kastanienalle vorsieht, wird weiter gearbeitet. Das Konzept wird im Frühjahr vorgestellt. Die Initiative wird sich darüber hinaus intensiv für eine Fortführung des Dialogs mit Politik und Stadtteilbevölkerung einsetzen.

Bayerische Hausbau lässt runden Tisch platzen…

Bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz am Dienstag den 09.02.2012 hat die Bayrische Hausbau ihren Austritt aus dem von der Initiative ESSO Häuser initiierten Prozess des Runden Tisches öffentlich erklärt, ohne die Initiative im Vorfeld zu informieren. Verknüpft wurde der Ausstieg aus den Gesprächen mit verschiedenen Anschuldigungen, die öffentlich gegenüber der Initiative geäußert wurden. Verzögerungstaktik, nicht einhalten von Absprachen, Festhalten an Maximalforderungen und die Vertretung von Einzelinteressen seien hier genannt.

Verzögerungstaktik?

Die Initiative hat ihre Anmerkungen und Änderungsvorschläge zu dem von Andy Grote formulierten Entwurf eines Gutachterauftrags fristgerecht noch vor Weihnachten abgegeben. Dabei wurde angemerkt, dass es sich – nach Aussage von hinzugezogenen Expert_innen – , als schwierig erweißt, aus den zur Verfügung gestellten Listen, ein einzelnes Gutachter-Büro zu finden, welches kompetent genug erscheint, ein solch „umfassendes multithematisches Gutachten“ zu erstellen. Ferner werde man sich in der zweiten Januar Woche mit Vorschlägen zum weiteren Umgang melden. Hintergrund war, dass der Gutachtertext Aufgabenstellungen enthielt, die weit über rein baulich technische Untersuchungen hinaus gingen. Es macht keinen Sinn einen Gutachter zu bestimmen, solange der Auftrag nicht klar definiert ist. Sowohl zu den Anmerkungen auf den Gutachtertext, als auch auf den Verfahrensvorschlag zur Gutachterauswahl gab es von der Bayerischen Hausbau bis Ende Januar keinerlei Reaktionen. Auf Nachfrage der Initiative verschickte Andy Grote dann am 31. 01.2012 eine überarbeitete Version des Auftragstextes.

Während die Initiative diese Version gerade diskutierte, erreichte sie die Nachricht des einseitigen Abbruchs der Gespräche durch die Bayerische Hausbau.

Initiative vertritt Einzelinteressen?

In ihren Presseauftritten versucht die Bayerische Hausbau das intensive Engagement der Initiative darüber zu delegitimieren, dass sie öffentlich kundtut, die Initiative vertrete die Interessen einer Minderheit in den Häusern. Richtig ist, dass der Initiative Unterschriften von 57 BewohnerInnen der ESSO Häuser vorliegen, die sich „für den Erhalt und die sofortige Instandsetzung der Gebäude“, „gegen den Abriss der ESSO-Häuser“ und für die Arbeit der

Hamburg, den 09.02.12Initiative aussprechen. Wir sind zuversichtlich, dass wir in den nächsten Tagen durch das aktuelle Verhalten der Bayerischen Hausbau weitere aktive MitstreiterInnen in den Häusern gewinnen können. Das Abrissszenario, dass die Bayerische Hausbau in den Raum geworfen hat, hat die Verunsicherung in den Häusern geschürt.

Alleingang ohne Rückendeckung aus dem Stadtteil?

Aber nicht nur die MieterInnen der ESSO-Häuser beobachten sehr genau, wie es um die Zukunft der Häuser steht, auch NachbarInnen, Gewerbetreibende und BewohnerInnen ganz St. Paulis haben ihr Augenmerk auf die ESSO-Häuser gelegt. Dieser Konflikt betrifft nicht nur die Menschen in den Häusern. Selbst in der Presse wurden die ESSO Häuser bereits als „Schlüsselgrundstück“ bezeichnet. Symbolisch steht der Umgang mit den Häusern für die Zukunft der Ausrichtung der Stadtentwicklungspolitik im Stadtteil und darüber hinaus. In einem 12-Punkte-Plan der auf einer Stadtteilversammlung mit 300 BewohnerInnen verabschiedet wurde heißt es: es braucht „grundlegende Kehrtwende in der Stadtentwicklungspolitik und neue Partizipationsstrukturen, die eine wirkliche Teilhabe und Mitbestimmung der Stadtteilbevölkerung ermöglichen“. Die Menschen auf St. Pauli schließen sich vermehrt zusammen und wehren sich immer vehementer gegen die vorherrschende Investorenpolitik.

Ein Abriss bedeutet nicht nur privaten Verlust sondern einen massiven Eingriff in die Sozial- und Gewerbestruktur. Die Soziale Erhaltungsverordnung für St. Pauli steht kurz vor der Verabschiedung durch die Bezirksversammlung. Die Verordnung ist dafür da die vorhandene Sozialstruktur zu schützen. Es ist mehr als bedenklich, wenn nach Erlass einer solchen Verordnung als erste Maßnahme im Stadtteil der Abriss von über 100 Wohneinheiten beschlossen wird.

„Maximalforderungen“?

Die Initiative fordert, das berechtigte Interesse der BewohnerInnen zu wahren und ernsthaft zu prüfen, wie der Erhalt der Häuser realisiert werden kann. Die Bayerische Hausbau ist immer wieder mit der Maximalforderungen Abriss und Neubau in die Verhandlungen gegangen und hat Sachzwänge konstruiert und öffentlich lanciert, die auf zweistündigen Expertisen beruhen, womit nicht von einer gewissenhaften Prüfung der Möglichkeiten gesprochen werden kann.

Der Abbruch der Gespräche durch die Bayerische Hausbau erfolgte nun zu einem Zeitpunkt als sich abzeichnete, dass ein gemeinsames Gutachten genau solche Szenarien prüfen sollte. Nachvollziehbar wenn wirtschaftliche Interessen vor die Interessen der BewohnerInnen des Stadtteils gestellt werden. Die Interessen der MieterInnen haben nur insofern Relevanz für die Bayerische Hausbau, dass deren Einverständnis zum Auszug benötigt wird. Ein Großteil der BewohnerInnen hat unbefristete Mietverträge und macht damit einen Planungsprozess unkalkulierbar.

Rückkehrrecht für alle?

Die Initiative bleibt skeptisch gegenüber dem Versprechen der Investoren, dass alle MieterInnen zu gleichen Konditionen zurückkehren könnten. Einen Beweis dafür gibt es bislang nicht. Das einzige was jemals dazu öffentlich wurde, war ein von einer hochdotierten Anwaltskanzlei formulierter Entwurf für einen Mietaufhebungsvertrag. Dieser Entwurf wurde von Mietrechtsanwälten als klare Schlechterstellung der MieterInnen bewertet und war alles andere als ein juristisch wasserdichtes Rückkehrrecht für MieterInnen zu gleichen Konditionen. Darüber hinaus wurden bezüglich Umsatzwohnungen bei Abriss in der Vergangenheit bereits Zusagen gemacht, dass diese im Stadtteil gefunden werden. Davon ist inzwischen keine Rede mehr. Raus aus dem sozialen Umfeld, aus St. Pauli, bedeutet für viele MieterInnen Zerstörung der gewachsenen sozialen Netzwerke auf die sie angewiesen sind.

Abriss: gemeinsamer Beschluss von Bezirk, Politik und der Bayerischen Hausbau?

Die Initiative musste der Pressemitteilung vom 07.02.2012 entnehmen, dass „die Bayerische Hausbau „gemeinsam mit dem Bezirk Hamburg-Mitte […]nun zügig in einen Architekturwettbewerb einsteigen [möchte], der nach Abbruch der maroden Bausubstanz eine Neubebauung des Areals zum Ziel hat“. Der städtebauliche Wettbewerb und ein Bebauungsplanverfahren sind und bleiben ein politische Entscheidungsprozesse, die von den Gremien der Bezirkspolitik beschlossen werden müssen. VertreterInnen der Politik haben der Initiative bestätigt, dass es keine Absprache zum Abbruch der Gespräche gab, ebenso wenig den Beschluss zu der Ausschreibung eines gemeinsamen Wettbewerbs. Hier wurden öffentlich falsche Tatsachen stadtweit verbreitet und noch immer konnte die Initiative nicht alle BewohnerInnen erreichen um sie zu beruhigen. Geschweige denn das öffentliche Bewusstsein erreichen, dass hier falsche Tatsachen verankert wurden.

Wir planen weiter

Die Initiative hält daran fest: keine Entscheidungen ohne eine wahrhaftige Einbeziehung der MieterInnen und des Stadtteils. Sie wird die Gespräche mit Politik und der Stadtteilbevölkerung suchen und organisieren, um Wege zu finden, die Einvernehmlich für alle Beteiligten sind. Dass die Bayerische Hausbau als momentaner Eigentümer aus diesem Verhandlungsprozess ausgestiegen ist, ist bedauerlich, aber ihre eigene Entscheidung.

In den kommenden Wochen und Monaten wird weiter geplant, informiert, das Gespräch gesucht, vernetzt und öffentlich gemacht. Die gemeinsame Wunschproduktion wird weiter bearbeitet, eine Veranstaltung zur Vorstellung des eigenen Konzeptes ist in Planung. Unterstützung durch ExpertInnen aus den Bereichen Architektur, Stadtplanung und Partizipation ist gesichert. Dieser Veranstaltung werden weitere Folgen so z.B. eine öffentliche Veranstaltung mit geladenen ExpertInnen. Engagement zur Fortsetzung des „Runden Tisch Prozesses“ mit Politik und Verwaltung gibt es schon jetzt. Thema werden die ESSO Häuser und ihre Zukunft wohl auch auf der nächsten bereits in Planung befindlichen und von AnwohnerInnen geplanten Stadtteilversammlung. Aktionstage, Präsenz im Architektursommer…die Initiative macht weiter!

Kontakt:

Initiative ESSO‐Häuser www.initiative‐esso‐haeuser.de

info@initiative‐esso‐haeuser.de Kontakt für Nachfragen: Mobil 015115620250


Die NoBNQ-Kampagne

Bernd Kniess

NoBNQ denkt Wohnen, lokale Ökonomie und Bildung auf neuartige und soziale Weise zusammen.
Es geht darum, dieses Gelände dauerhaft dem Spekulationsmarkt zu entziehen, eine mieter_innenfreundliche Instandsetzung durchzuführen, wo gewünscht zu modernisieren und dauerhaft. günstiges Wohnen zu sichern

>>>Konzept zur Freundlichen Übernahme

.


Trauerspiel

>>>NoBNQ


TANZ DER HÄUSER


Kollateralschaden: Köhler & von Bargen Bagger reißt Loch in Nachbarwohnung

RUMMS!

Stellen Sie sich vor, sie kommen von der Arbeit nach Hause – und es klafft ein 2 qm großes Loch
in Ihrer Küchenwand. Genau so ist es einem Mieter in der Erichstrasse gestern ergangen.

Schuld ist der Abrißbagger der Köhler & von Bargen OHG: Die Investoren haben das
benachbarte Grundstück gekauft und wollen dort gegen den Widerstand aus St. Pauli,
Eigentumswohnungen bauen. Die jetzt aufgerissene Wohnung gehört aber gar nicht
den Investoren des „Bernhard Nocht Quartiers“.

Die Initiative NoBNQ (Kein Bernhard Nocht Quartier) vermutet schon länger, dass
das Machtvakuum vor der Wahl von KvB hektisch genutzt wird, um unverrückbare Tatsachen
zu schaffen – Abriß um jeden Preis.

Bereits Anfang Advent wurden eine alte Dame und Herr Flehmig im Zuge der Abrißarbeiten
aus der „Pension Flehmig“ geworfen (die Presse hat berichtet), nun steht das Wasser knietief
im Keller des Gebäudes.


BRING BACK SANKT PAULI

*BRING BACK SANKT PAULI – RECLAIM YOUR CLUB AND YOUR VIERTEL!*

*FANS UND EIN GANZES VIERTEL SEHEN ROT UND SCHLAGEN GEMEINSAM ZURÜCK!*

kojima

Nicht nur beim FC Sankt Pauli

rumort es gerade gewaltig in der Fanszene
über eine zunehmende Kommerzialisierung – vielmehr ist auch ein ganzes
Viertel von einer zunehmenden Ökonomisierung betroffen. Zählte der
Stadtteil Sankt Pauli noch vor einigen Jahren zu den ärmsten Stadtteilen
in Deutschland, ist er für viele Menschen tatsächlich unbezahlbar
geworden. Es wird Zeit diesen Entwicklungen gemeinsam entschieden
entgegenzutreten!

RECLAIM YOUR CLUB

Die Entwicklung beim FC Sankt Pauli kennt gerade nur eine Richtung. Auf
der Suche nach immer neuen Absatzmärkten und Umsatzsteigerungen bleiben
zunehmend die gemeinsamen und zwischen der Fanszene und dem Verein
ausgehandelten Ideale auf der Strecke. Der Verein richtet sich mit
seinem Vorgehen nicht mehr an die Bedürfnisse von MitgliederInnen,
Alteingesessenen und jungen Fans. Vielmehr werden diese Menschen
zunehmend durch immer weiter steigende Ticketpreise aus dem Stadion
gedrängt. Anstatt vermehrt bezahlbare Steh- und Sitzplätze zu bauen, hat
das Millerntor nach bisher zwei neugebauten Tribünen schon jetzt mehr
Business-Seats als die „Allianz-Arena“ des FC Bayern. Das Ziel, so
scheint es, ist eine perfekte Kulisse für den idealen Konsumenten, den
es gar nicht gibt, aber geben soll.

Eine kritische Fanmasse – die sich auch politisch in Prozesse mit
einbringt – wirkt in diesem Zusammenhang eher störend. Vielmehr sollen
die aktiven Fans fahnenschwenkend eher als Rahmen dienen für den/die
„ideale ZuschauerIn“, die als gerngesehene KonsumentInnen in den
S/éparés /oder Business-Seats umgarnt werden. Immer schneller dreht sich
in letzter Zeit der Kreisel des Marketings: Ob ein Getränk mit dem Namen
„Kalte Muschi“ als offizieller Vereinssponsor; eine Loge, wo bei jedem
Tor eine Tänzerin die „Hüllen fallen lässt“ (welches beides ganz klar
gegen die Leitlinien des Vereins, gegen Sexismus im Stadion verstößt)
oder immer neuere Werbeformen im Stadion (Blau.de). Der Verein lotet
anscheinend gerade immer wieder neu aus, wie weit er dieses Spiel der
kompletten Vermarktung noch treiben kann. Mit „not established since
1910“ hat das schon lange nichts mehr zu tun – dieser Satz verkommt
immer mehr zu einer Farce..

Wir stellen uns dieser Entwicklung entschieden entgegen: Wir wollen
einen Verein, der sich wieder nach den Bedürfnissen der Fans richtet und
sich zu den gemeinsam beschlossenen Leitlinien klar bekennt, ohne sie
immer weiter zu umschiffen. Für uns ist jedoch wichtig, die „Schlacht“
nicht nur im Stadion, sondern auch auf der Straße zu führen. Kämpfe um
gemeinsame Werte und Ideale lassen sich nun mal nicht allein im Stadion
austragen und gewinnen. Entern wir das Stadion! Entern wir die Straßen!

Die „Sozialromantiker“ haben es geschafft, in wenigen Tagen über 3.700
Menschen für ihre Petition zu sammeln und hinter dem Symbol des Jolly
Rouge und dem dazugehörigen Slogan „Bring Back Sankt Pauli!“ noch viel
mehr Menschen hinter sich zu vereinen. Wie heißt es so schön in der
Petition: /„Die Zeit der Treffen ist vorbei. Es reicht!“ /Lasst uns
diese ungeahnte Energie nutzen und gemeinsam nach dem Unmöglichen greifen:

BRING BACK SANKT PAULI! JETZT ODER NIE!

RECLAIM YOUR VIERTEL

Für uns ist jedoch wichtig, die Entwicklung um den Verein nicht getrennt
von den Veränderungen im Stadtteil zu sehen. Für uns ist dabei der
Stadtteilverein untrennbar mit seinem Viertel verwoben.

Ob nun die Auseinandersetzungen um die Hafenstraße, die Räumung des
Bauwagenplatzes Bambule im Karoviertel oder der geplante Neubau des
Sport-Doms in den 90ern: Die Proteste wurden immer von dem Stadion in
den Stadtteil und auch umgekehrt vom Viertel ins Stadion getragen, wie
z. B. die nicht ganz unbekannte Flagge mit dem Totenkopf. Gravierende
Veränderungen im Viertel waren auch immer im Stadion zu spüren. Die
StadionbesucherInnen waren dabei auch immer ein Querschnitt aus den
BewohnerInnen des Viertels, worauf auch der Verein immer stolz war..
Gerade heute lässt sich eben nicht nur für den FC Sankt Pauli
feststellen, dass der Verein zunehmend kommerzialisiert wird. Auch der
Stadtteil ist einer verstärkten Veränderung „von oben“ ausgesetzt, ohne
dabei die Menschen vor Ort mit einzubeziehen. So wie sich die Gesichter
am Millerntor mit der Einführung der Logen und Business-Seats immer mehr
verwandeln, verändert sich auch die Zusammensetzung der Leute, die auf
Sankt Pauli wohnen. Besonders dieser Stadtteil wird immer weiter nach
ökonomischen Kriterien „durchgestylt“. Menschen, die sich die
explodierenden Mieten im „Szenekiez“ nicht mehr leisten können, werden
einfach verdrängt. Insbesondere die Menschen, die den Stadtteil
ausmachen und den Verein in den letzten beiden Jahrzehnten so stark
geprägt haben, bleiben bei dieser Entwicklung auf Strecke: Viele von
ihnen mussten schon umziehen oder können sich zunehmend ihre Mieten in
„ihrem“ Stadtteil nicht mehr leisten. Aktuell wird dieser Prozess der
Verdrängung an verschiedenen Großprojekten deutlich. AnwohnerInnen
wehren sich zum Beispiel dabei entschlossen gegen das von Investoren
geplante „Bernhard-Nocht-Quartier“. Auch die unmittelbaren NachbarInnen
und Gewerbetreibende der sogenannten „Esso-Häuser“ sind von Plänen eines
Großinvestors betroffen.

Ob die „Tanzenden Türme“, eine geplante St. Pauli Music Hall, das
Riverside Hotel oder auch der leer stehende „Astra-Turm“: Für viele ist
in dieser „schönen neuen Welt“ auf Sankt Pauli kein Platz mehr. Auch die
in unmittelbarer Stadionnähe und seit 20 Jahren besetzte Rote Flora, in
der auch Veranstaltungen aus der Sankt Pauli Fanszene stattfinden,
scheint neuerdings mal wieder von einer Räumung bedroht.

Diese ganzen Entwicklung werden wir nicht mehr länger tatenlos
hinnehmen. Für uns ist wie bei aktuellen Veränderungen des Vereins auch
hier ein Punkt erreicht, an dem wir sagen: „Es geht einfach so nicht
mehr weiter. *Wir sagen Stopp!“*

Wir wollen uns gemeinsam gegen den Ausverkauf von Sankt Pauli und einer
Politik der Ausgrenzung entschieden entgegenstellen und setzen dem ein
Recht auf Stadt für alle entgegen, unabhängig von Alter, Nationalität,
Geschlecht, Aussehen oder Kontostand

BRING BACK SANKT PAULI – RECLAIM YOUR VIERTEL!

Aus diesen Gründen
rufen wir am Samstag nach dem Spiel
des FC Sankt Pauli gegen den SC Freiburg
um 18 Uhr zu einer Demo vom Millerntor
durch den Stadtteil Sankt Pauli bis
zum „Bernhard-Nocht-Quartier“auf.
Seid dabei laut, entschlossen,
kreativ, bunt und vielfältig.

Lasst uns auch auf der Straße zeigen, wie viele wir sind!
Lasst uns gemeinsam unter der Flagge des Jolly Rouge und mit ganzer Kraft am Samstag die
fast erloschene Flamme Sankt Pauli neu zum lodern bringen!

Für unseren Verein und für unseren Stadtteil!
Nur gemeinsam lässt sich dieser Kampf gewinnen!


Yuppies gegen Gentrification

>>>Störfall Realität


The Oel Spill: Die ESSO-Häuser bleiben umkämpft

Presseerklärung:
„Die ESSO-Häuser bleiben umkämpft.
Investor gibt sich verhandlungsbereit“

Die Bayerischen Hausbau GmbH veranstaltete am Samstag, den 20.11.2010
im Ballsall des 1. FC St. Pauli einen Ideen- und Informationsworkshop
zu den so genannten ESSO-Häusern. Viele MieterInnen und NachbarInnen,
darunter zahlreiche Mitglieder der Initiative ESSO-Häuser, sowie einige
der Gewerbetreibenden, waren gekommen, um ihren Unmut über die
Abrisspläne des Immobilienunternehmens Luft zu verschaffen. Die
Betroffenen machten klar, dass der Erhalt der Häuser für sie Priorität
hat und dass sie einen Workshop, der von einem Abriss der Häuser und
einer Bebauung mit einem erheblichen Anteil von Eigentumswohnungen
ausgeht, für eine Farce halten.

Im Laufe der Veranstaltung reagierte die Bayerische Hausbau GmbH auf
die Wut und den Widerstand der Anwesenden und verkündete, dass sie sich
vorstellen könnten, zu prüfen, die so genannten ESSO-Häuser doch nicht
abzureißen. „Wir sind sehr erfreut über den vermeintlichen Sinneswandel
der Investoren, bleiben jedoch skeptischen wie authentisch diese
Bekenntnis ist“, kommentiert Claudia Röthig von der Initiative ESSO-Häuser.

Das Münchener Unternehmen, welches zur Schörghuber-Gruppe gehört,
hat das Gelände vor eineinhalb Jahren gekauft. Vorabsprachen mit der
Politik und die Planungen, die Häuser abzureißen wurden über Monate
forciert, ohne die MieterInnen darüber zu informieren, geschweige den
zu beteiligen. Erst seitdem die Initiative ESSO-Häuser Öffentlichkeit
und Widerstand gegen die Abrisspläne organisiert, fängt die Bayerische
Hausbau GmbH an, sich in einer vermeintlichen Beteiligungs- und
Informationsvermittlung zu üben.
„Wir wertet es als einen Erfolg unseres Widerstandes, dass die
Investoren überhaupt einen solchen Workshop veranstalten. Sollte es nun
einen Kurswechsel beim dem Münchener Unternehmen geben, begrüßen wir
dies. Wie authentisch dieser ist, wird sich aber in naher Zukunft
beweisen müssen“, so Röthig weiter. Die Inititative Esso Häuser wird in
den nächsten Wochen ihrerseits damit beginnen, Vorschläge für das Areal
zu erarbeiten.

Initiative ESSO-Häuser, 21.11.2010
www.initiative-esso-haeuser.de
info@initiative-esso-haeuser.de


Die Montagskolumne #113 Friede den Palästen

Das mit dem Future’n

hatten sich Denker und wohl auch die Macher und Entscheider anders vorgestellt. Die Hütten sind einfach nicht zu vermieten. Bald zwei Million Quadratmeter Bürofläche stehen in Hamburg leer! Der Markt will etwas anderes, nämlich Wohnraum! Man ist in die massive Gegenbewegung geraten. Recht auf Stadt Aktivisten meinen: „Leerstand ist Diebstahl“.

Also kann die Lösung nur heißen: Kampf den Hütten, Friede den Palästen. Jede Menge Wohn- und Arbeitsraum für Künstler und Kreative auf allen Ebenen… Nicht Wasser predigen wir, sondern Wein!

Djdeutschland


Sleep out

Korn

In der Nacht vom 23. auf den 24. September 2010 (von 20 bis 8 Uhr) lädt das Hamburger Aktionsbündnis zur Nacht der Wohnungsnot und zum Sleep Out am Michel ein: „Wir wollen aufmerksam machen auf die miserablen Zustände bei der Unterbringung von Obdachlosen und auf den Mangel an bezahlbarem Wohnraum“. Zu Musik, heißer Suppe, Getränken und Gesprächen an der Feuertonne sind alle herzlich eingeladen. Alle, die bleiben wollen, können dann eine Nacht gemeinsam in Zelten oder unterm freien Himmel verbringen. Die Aktion findet statt im Rahmen der Aktionswoche der Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe („Der Sozialstaat gehört allen! Menschen in Wohnungsnot haben ein Recht auf Wohnen, Arbeit, Gesundheit“ / 21.-30.9.2010).
Mehr Infos unter
>>>bagw.de


Neighbours


Stühle raus!


The Oel Spill: Auch die Bewohner der Esso Häuser machen sich gerade

Unsere „Immobilien mit Gesicht“
zeichnen sich durch
eine zentrale Lage,
erstklassige Nachbarschaft und
eine optimale Infrastruktur aus.“

Dieses Profil der Bayerische Bau und Immobilien GmbH & Co. KG,
die das Grundstück Spielbudenplatz 5 bis 13 rund um die berühmte St. Pauli Esso Tankstelle; „langfristig sichern und perspektivisch weiterentwickeln will“, wurde nach einer Bemerkung, das es ja im Angesicht seiner illustren Bewohner schon ein wenig zum Lachen wäre, kurzer Hand entfernt.

Dabei gab man sich auf Anfrage durchaus auskunftsfreudig: „Hinsichtlich der weiteren Entwicklung des Grundstückes befinden wir uns in Gesprächen mit den zuständigen Behörden und Gremien der Freien und Hansestadt Hamburg und dem zuständigen Bezirk. Die Tankstelle, der Shop, die Waschanlage und die Tiefgarage werden auch weiterhin von der Reeperbahngaragen P2 GmbH betrieben. Das Mietverhältnis ist ungekündigt.“

„Der Bayerischen Bau und Immobilien Gruppe ist es ein besonderes Anliegen, Projektentwicklungen behutsam umzusetzen und vorhandene städtebauliche Strukturen sinnvoll zu ergänzen, um die Stadtviertel sowohl funktional als auch ästhetisch aufzuwerten.“

Da man sich am Anfang der Planungen befände, bittet man um Verständnis, dass man sich weiter noch nicht äußern und zu gegebener Zeit gerne informieren werde. Das Grundstück Spielbudenplatz 5 bis 13 solle nicht in einen Fonds übergehen. Auf die Frage, inwiefern die Bewohner der Häuser an einer Planung beteiligt würden, entgegnete die Pressereferentin, daß man im (heißen) Herbst 2010 eine Veranstaltung plane, in deren Rahmen man die Mieter über die geplante Entwicklung des Grundstücks informieren wolle.

„Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir, bevor wir die Öffentlichkeit unterrichten, unsere Mieter über den aktuellen Sachstand informieren möchten, damit diese aus erster Hand erfahren, was wir planen. Aus diesem Grund möchten wir zum jetzigen Zeitpunkt keine weiteren Details kommunizieren.“

Das zwecks Öffentlichkeitsarbeit angefragte Grillfest wurde von den Bayern wohl temperiert abgelehnt, und aus Sicherheitsgründen nicht genehmigt: (offenes Feuer) führe zu einer erhöhten Brandgefahr aufgrund der seit längerem andauernden Hitze und der Nähe zu den benachbarten Gebäude. Des Weiteren fand zeitgleich der Schlager-Move am Spielbudenplatz statt, an dem eine große Personenzahl teilnahm. Dabei wäre nicht sicher auszuschließen gewesen, dass das Eingangstor zum Spielbudenplatz offen geblieben wäre und eine nicht überschaubare Menschenanzahl am Grillfest teilgenommen hätte. Wie wahr!

Das Grillfest musste aus diesem Grunde auf der Straße stattfinden und in der Tat kamen dann auch neben zahlreichen St. Paulianerinnen der umliegenen Initiativen gegen die Gentrifizierung, der ein oder andere, betrunkene schlagergemovte, um ein Würstchen abzustauben oder um kurz vor der Besinnungslosigkeit stehend, seine Solidarität auszulallen und vor diesem ehrenwerten Haus hemmungslos zu urinieren…

Die in München beheimatete GmbH & Co. KG; „eines der größten integrierten Immobilienunternehmen in Deutschland,“ bündelt alle Aktivitäten der Schörghuber Unternehmensgruppe in den Bereichen Bauen und Immobilien. Dazu gehört Portfoliomanagement, Fertighäuser und Dienstleistungen. Seit mehr als 50 Jahren ist die Schörghuber Unternehmensgruppe auch in den Unternehmensbereichen Hotel (Arabella Hospitality Group), Flugzeugleasing sowie Getränke (Paulaner, Kulmbacher, Fürstenberg, Hoepfner) national und international tätig.

Sie beschäftigt sich also mit der Vermarktung der legalen Droge Alkohol, tut also gut daran, sich an drogenattraktiven Orten zu engagieren und wird dabei hoffentlich nicht vergessen, das solche Leute offenkundig ein schmuddeliges Image wünschen.-)

Ob der jüngsten Negativschlagzeilen der Massenfeierbranche und auch wegen der zu erwartenden massiven Widerstände einer sehr gut vernetzten Recht auf Stadt Bewegung, sollte man vielleicht seine Pläne in Hamburg überdenken.-)

Djdeutschland

www.initiative-esso-haeuser.de


Wie gehts weiter?

click for assistance

Wir geben Euch Arbeit

beschäftigen Euch, haben die Ideen, machen es interessant hier,
sind gut gekleidet, werten das Viertel auf, sind kreativ, bunt,
sympathisch, eloquent, motiviert, engagiert, verhalten uns ruhig,
sexy, ehrenamtlich kostenfrei. Und von Euch kommt gar nichts!

Was meint ihr, wieviele Anfragen wir täglich haben?
Von internationalen Universitäten, Studenten, Professoren, Popstars,
Zeitungen, Künstlern, Theatern, Fernseh- und Radiosendern,
Investmentbankerinnen, Modeschöpferinnen, Polizisten, Bauern, Brauern,
Prominenten, Waschmaschinen-Herstellern, Wehrsportgruppen, Denkmalschützern, von Facebook, Twitter, Google, Miele, Henkel..!

Nur die Legislative kommt nicht in die Gänge.
Seid ihr blöd?
Na klar, ihr habt in letzter Zeit große Scheiße gebaut;
Elbphilharmonie, HSH Nordbank, Vattenfall..,
aber glaubt ihr wir machen das zum Spaß?

ES GEHT UM S-O-Z-I-A-L-E-N FRIE-DEN!
(bitte hamburgisch aussprechen)

Was meint ihr, wehe, wenn auch noch eure Gewerbeimmobilien-Blase platzt.
Es ist eure große Chance endlich mal ’nen Stich zu machen!

Wieviele Erfolgsmodelle wollt ihr denn noch?
Was meint ihr, warum die ganze Mischpoke hier rumhängt
und von oben ausgerechnet auf uns runter gucken will, hä?
Ihr hängt so in der Scheiße.

Wir helfen Euch da raus.

Djdeutschland


Die Montagskolumne #93 Besitz

Foto: Djdeutschland

Ein weiteres Kapitel

 

der südlichen Leidensschaft St. Paulis wurde geschrieben.
Es wird nicht das letzte sein.

Man hatte sich genommen, mit eigenen Augen zu sehen,
welch‘ historische Bauten St. Paulis Investorenträumen zum Opfer fallen sollen.
Da, wo schon Carlo von Tiedemann, Norbert Blüm und Gregor Gysi talkten,
und unglaubliches Kellergewölbe und Pitchpineböden Epoche bezeugen,
feierte bis gestern St. Pauli spontan eine DENNIS-HOPPER-GEDENK-TO-BE-WILD-PARTY.

Nachdem die Initiative der Bewohner St. Pauli Süd,
mit dem Versuch, das zum Spottpreis ergaunerte Spekulationsobjekt
Bernhard Nocht Quartier zu kaufen, gescheitert war,
versuchten sich andere jetzt an der militärischen Lösung.

Nach wenigen Stunden der nachbarschaftlichen Zerstreuung,
in der besichtigt, gefeiert, getanzt und sich künstlerisch betätigt wurde,
bogen „die Römer“ auch schon um die Ecke.
Erst die grünen und gleich darauf die Schwarzen, zur Abschreckung.

Wir sind ja hier zu Hause und so sind die meisten von uns weg.
Überirdisch und unterirdisch.
Das den „Linken“ die Rädelsführerschaft nun angedichtet werden soll,
ist nur ihrem Arsch in der Hose geschuldet.
Sie sind bis zum Schluss (gewaltfrei) geblieben.
Wir sind unter Euch!

Respekt
Djdeutschland


Die Montagskolumne #92 Ruhe bewahren

Die Ruheräume St. Paulis von Baumaßnahme KvB‘ s bedroht.

 

Wohl dem, der einen Innenhof hat. Wenn draußen vor der Tür die Saufkultur tobt, grölt, säuft, pisst und kotzt, das ganze Viertel nach irgend einem dieser Events bis zum nächsten Regen stinkt, bist Du froh, wenn Du ein Fenster zum Hof hast. Oder Balkon! Es brühten Meisen. Amseln, Krähen, Möwen, Spatzen, Elstern, Tauben sogar Eichelhäher kommen je nach Tageszeit abwechselnd zu Besuch. Das Gezwitscher mischt sich mit türkischen Melodien, Kindergeschrei, manchmal Rammstein und dem Singsang exotischer Vögel und Papageien in der Wohnung oben drüber. Morgens trifft man sich unter dem Regenpavillion auf dem Weg zur Tiefgarage neben dem Wäscheständer um eine zu rauchen. Es wird gegrillt und Eltern brauchen keine Angst zu haben, daß kleine Kinder auf die Straße laufen. Es wird im Sand gebuddelt, duftet nach Jasmin, Flieder, Lavendel und frisch gemähtem Gras, jede Menge Pusteblumen, du kannst Barfußlaufen!

Djdeutschland


Der PR-Mann und das Ultimatum der Firma


Reclaim Tempelhof Aktionstag

 

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Mobilisierungsveranstaltung für 
*Reclaim Tempelhof Aktionstag* 
Mo. 05.04.10 | 19:30 Uhr 
Centro Sociale | Sternstrasse 2 | Hamburg 
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Am 8. Mai findet in Berlin der Aktionstag: 
„Reclaim Tempelhof! Nehmen wir uns die Stadt zurück?!“ 
statt. Im Vorfeld gibt es hier in Hamburg am 05.04. eine 
Mobilisierungsveranstaltung im Centro Sociale. 

Die Hamburger Mobilsierungsveranstaltung findet in Kooperation mit dem 
„Aktionsnetzwerk gegen Gentrification – Es regnet Kaviar“ statt 

———– Aufruf zum Aktionstag ————— 
RECLAIM TEMPELHOF | Aktionstag am Tempelhofer Feld 

Am 8. Mai 2010 soll das Tempelhofer Feld unter dem schönen Motto 
„Bewegungsfreiheit“ durch den Berliner Senat eröffnet werden. Dieser 
längst überfällige Schritt erfreut zunächst. Allerdings wird durch die 
Pläne des Senats weder Bewegungsfreiheit noch, wie von diesem oftmals 
suggeriert, ein Freiraum, gestaltet durch die Anwohner_innen, 
geschaffen. Stattdessen soll, designed von dem senatseigenen Unternehmen 
„Grün Berlin GmbH“, ein Park mit Öffnungszeiten und nächtlicher 
Schließung, Parkordnung, Wachschutz, umringt von Stacheldraht und 
Sicherheitszaun mit fünf Toren als Ein- und Ausgang, installiert werden. 
Abgeschottet wird dieser Hochsicherheitspark dem Flächennutzungsplan 
zufolge von privaten Luxus- und Eigentumswohnungen, was hohe Profite für 
wenige verspricht und steigende Mieten sowie Verdrängung für viele bedeutet. 

An dem Tag ist ebenfalls der 65. Jahrestag der Befreiung von 
Nazideutschland, allemal ein Grund zum Feiern. Zu Erinnern gilt es aber 
auch des Konzentrationslagers Columbia-Haus und der Rolle des Flughafens 
während des Zweiten Weltkrieges. Warum zur Eröffnung ausgerechnet der 8. 
Mai ausgewählt wurde und dadurch einer weiteren Geschichtsglättung 
Vorschub geleistet wird, diese Frage lässt der Senat unbeantwortet. 
Unzählige Menschen protestierten in den letzten Jahren, beispielsweise 
bei der versuchten Besetzung des ehemaligen Flughafengeländes Tempelhof 
am 20. Juni 2009, für ein schönes, selbstbestimmtes Leben für Alle und 
gegen eine Stadtumstrukturierung, deren oberstes Prinzip der Profit ist. 
Anscheinend war das, wie es die Pläne des Senats für das Tempelhofer 
Feld und Umgebung deutlich machen, noch nicht ausreichend. Deshalb kommt 
und beteiligt euch alle am 8. Mai am Aktionstag: „Reclaim Tempelhof! 
Nehmen wir uns die Stadt zurück?!“ 

Bereitet euch vor und überlegt, wie ihr die Zeit auf Tempelhof 
verbringen wollt, insbesondere auch nach den offiziellen Schließzeiten. 
Bringt Instrumente, Schlafsäcke, Grills, Zelte, Soundsysteme, Bauwagen, 
Bolzenschneider, Pflanzen, Materialien zum Basteln und was ihr sonst 
noch so gebrauchen könnt, mit. 
Wir wollen anfangen unsere Wünsche und Vorstellungen für das Tempelhofer 
Feld zu verwirklichen und die neoliberalen Pläne des Senats praktisch 
angreifen. Wir werden das Gelände nicht freiwillig zu einer vorgegebenen 
Zeit verlassen. Wir werden an dem Tag, wie auch in der Zeit davor und 
danach, den Zaun einreissen. Wir werden das Feld mit Freude, 
Zärtlichkeit, Kreativität, Sehnsucht, Wut, Lachen und Leben überfluten. 
Wir werden einen Freiraum gestalten, in dem Bewegungsfreiheit nicht bloß 
ein Werbe-Slogan ist. Die Zeit des Forderns ist vorbei. Freiheit 
entsteht als kämpfende Bewegung. 

Achtet auf weitere Ankündigungen unter tempelhof.blogsport.de 

RECLAIM TEMPELHOF 
Nehmen wir uns die Stadt zurück?! 
Wir bleiben Alle! 

   

Die Montagskolumne #85 No means no!

Foto: spani3r

Verspekuliert

Als Anwohnerinnen eher zufällig,
durch ein ihnen zugespieltes Protokoll davon erfuhren,
daß Politik und die Investoren ‚Köhler & von Bargen‘
unter Ausschluß der Öffentlichkeit versuchten,
74 Eigentumswohnungen in ihre Innenhöfe
und durch den Bauausschuss zu mogeln,
sagten sie „No“ und ergriffen die Initiative. NoBNQ!

Und nicht nur das, es regnete auch noch Kaviar!

Auch Andere erfuhren von Plänen,
in direkter Nähe zu wegweisenden Projekten wie Hafenstraße und Park Fiction,
ein sogenanntes ‚Bernhard-Nocht-Quartier‘ bauen zu wollen.

Der angrenzenden Rock & Roll Herberge Kogge wurde die Miete verdoppelt.
‚Denker, Entscheider und Macher‘, trafen sich in unmittelbarer Nähe
zum ‚C(r)ash Creativity‘.

Nur mit solch‘ geballter Kreativität hatte man nicht gerechnet.
St. Pauli Süd versammelte sich, es wurde mobil gemacht.
Es wurden Filme gedreht, Hits geschrieben,
Gedichte aufgesagt, Geschichten erzählt,
Konzerte gegeben, vernetzt straßengefeiert,
wunschproduziert beraten und stadtparadiert.

Hatte man hier doch schon Erfahrung gemacht.
Weder der Macher und Gründer des Erotic-Art-Museums Claus Becker,
noch Osmani, der später unter Vorwurf der Beihilfe zu schwerem Betrug
und unter dem Verdacht der Bildung einer kriminellen Vereinigung verhaftet wurde,
hatten jemals zur Instandhaltung der Objekte oder zur Verbesserung der Verhältnisse beigetragen.

Trotzdem stieg der spekulative Wert des Objektes
von 1.9 auf 4.5 bis zuletzt auf 10 Millionen Euro!
Peanuts!

Die Initiative zeigt Erfolg.
Aufgeschreckt durch den Protest der Anwohner,
und einem international beachteten Gegenentwurf, ‚Guten Morgen Hamburg‘,
machten Köhler & von Bargen bei einer eilig einberufenen Investorenveranstaltung,
Zugeständnisse; die Mieten der noch bewohnten Häuser
sollten die nächsten zehn Jahre nicht erhöht werden.

Nur was soll danach geschehen?
Auch stellt sich bei weiteren Verhandlungen mit den Investoren dar,
daß KvB den höchsten Gewinn mit dem Bau von Eigentumswohnungen erzielt.

Selbst wenn sie den Rest verschenken würden,
wäre auf lange Sicht ein Prozess der Vertreibung,
der Austausch der Bevölkerung durch unbezahlbare Mieten,
Gentrification, nicht aufzuhalten.

Der Imageverlust auf beiden Seiten wäre zu groß.
Nun unterbreitet NoBNQ ein Kaufangebot für das gesamte Gelände,
welches Köhler & von Bargen nicht ablehnen können.
KvB gibt in der Presse bekannt, verkaufen zu wollen.

Es soll ein von Anwohnern geplantes, genossenschaftliches Modell entstehen,
das die Objekte dem Spekulationmarkt unter dem Dach des ‚Mietshäusersyndikats‘
für immer entzieht, bereits Vertriebenen eine Rückkehr ermöglicht
und vornehmlich den alten Bewohnern, aber auch neuen,
ein Leben und Arbeiten, zu bezahlbaren Mieten auf lange Sicht ermöglicht.

Auch die Politik scheint umzudenken
und stellt ihr Mitwirken in Aussicht!

Die von den kooperativen Investoren Köhler & von Bargen
in Aussicht gestellten Zahlen, Daten und Fakten
und eine Begehung der Sachverständigen von ‚Stadtbau‘ stehen noch aus.

Nur so ist eine seriöse Kalkulation und Planung
für die basisdemokratische Initiative und ihre Geldgeber möglich,
und wenn man sich dann über den letztendlichen Kaufpreis verständigt,
kann aus dem No für alle Beteiligten ein prächtiges Yes werden.-)

We can.

Djdeutschland


Deine Idee!

No-BNQ.org