Irritation und Verwirrung

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Ein alternatives Verständnis von Demokratie

Demokratiedefizit festgestellt

Es hätte ein spannendes Finale werden können: 8 der 11 Anwärter auf den
Titel der „Superbezirksamtsleitung“ wurden von der Jury der
Finanzbehörde bereits nach Hause geschickt. Nur drei Kandidaten sind
jetzt noch im Rennen – und die wurden von SOS St. Pauli über das
Bezirksamt zum öffentlichen Recall eingeladen.

Doch jetzt ist die Show geplatzt. Das Auswahlgremium der
Bezirksversammlung bevorzugt ein Casting hinter verschlossenen Türen
(nur mit Jury, ohne Publikum). Die SOS-Einladung an die Kandidaten hat
das Bezirksamt nicht weitergeleitet.

Die Begründung offenbart ein alternatives Verständnis von Demokratie
„…im Übrigen“ heißt es aus dem Amt, „wäre es nicht zielführend und
würde das Verfahren unnötig verlängern, wenn sich die Kandidaten in
einzelnen Stadtteilen bzw. bei einzelnen Vereinen den Bürgern
vorstellen.“ Hm. Aha. Soso. Soviel also zum Thema „…eine bürgernahe
Verwaltung ist zu gewährleisten“ (Ausschreibungstext).

Inzwischen sind die Namen der verbliebenen Bewerber bekannt: Rüdiger
Günther, Kanzler einer Fachhochschule in Heide, Karsten Wagner,
Mitarbeiter der Lawaetzstiftung, und Andy Grote, MdB und
stadtentwicklungspolitischer Sprecher der SPD. Anders als etwa im Bezirk
Bergedorf, stellen die Kandidaten sich ausschließlich den Fraktionen der
Parteien vor.

Die Vorstellung bei der Piratenpartei ist übrigens als einzige
öffentlich. Voraussichtlich am 20. April – der Ort wird noch bekannt gegeben.