Die Montagskolumne #124 Tribut to Uli Sol
Es ist schlappe 20 Jahre her
Als ich Uli Sol kennenlernte, fanden ihn manche schwierig, ich mochte ihn. Er behauptete die dollsten Sachen, zum Beispiel, daß er Solarzellen bauen könne, welche die Energie wieder einfahren, die ihre Produktion kostet. Er hatte irgendwo im Schwarzwald einen alten Posten Elektromotoren gekauft und baute diese Solarmännchen. Bald fand man sie überall in der Stadt; in den Schaufenstern von Optikern, Juwelieren oder Frisören. Ich kaufte ein paar aus seiner Produktion, um sie zu verschenken und für seine Sache zu werben.
Dieses schenkte ich als Diskussionsgrundlage meinem Vater. Immer wenn ich ihn besuche, schlafe ich in dem Zimmer, auf dessen Fensterbank es steht. Jeden verdammten Morgen fängt der solarbetriebene Quadratschädel an, sich zu drehen. Dank Uli Sol habe ich gelernt: diese Dinger brauchen keine Sonne, um zu laufen, sie brauchen Licht! Selbst an dunklen, grauen Tagen dreht sich der Elektromotor. Scheint die Sonne, fängt das Männchen buchstäblich an zu rennen und schmeißt mich aus dem Bett!
Seitdem sind zwei Jahrzehnte vergangen. Neulich traf ich eine Freundin. Sie erzähle mir, Uli Sol habe sich von der Atomindustrie verfolgt gefühlt, sei immer sonderbarer geworden und hätte sich schließlich das Leben genommen. Seine Solarmännchen sind noch da und die Quadratschädel – ein Zeichen – drehen sich immer noch! Ich träume weiter von einer dezentralen Stromproduktion.
Djdeutschland
Dann heisst das Solarmännchen jetzt eben Energiemännchen und ist unterlegt mit eigenem Musikinhalt copyleft!
Januar 24, 2011 | Kategorien: Deutschland, Erinnerung, Europa, Freund, Machtergreifung, Montagskolumne, Rebellen, St. Pauli, Uncategorized, W.E.L.T | Tags: Atomstrom, dezentrale Energieversorgung, Keine Theorie mehr die Verschwörung, Quadratschädel, Solar, Solarmännchen, Sonne, Sonnenstrom, Uli Sol | 5 Kommentare
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