Droht ein Pogrom im Gazastreifen?
Was sich derzeit im Gazastreifen abspielt, erinnert an die Verhältnisse im Warschauer Ghetto. Schlimmer. Denn es passiert heute.Im Gazastreifen lebt eine der dichtesten Populationen der Welt. 70 Prozent der Bevölkerung befindet sich unter dem Erwachsenenalter! Ein Gefängnis, abgeschnitten vom Rest der Welt, umgeben von durch die Israelis kontrollierten Gebiete, sämtliche Grenzübergänge geschlossen.
Erinnern wir uns.
Die Palästinenser hatten sich mit überwältigender Mehrheit,demokratisch eine Hamas Regierung gewählt.
Das wollten die alte Fatah Regierung aber auch die EU, die die Atonomiebehörde weitestgehend finanzierte, nicht akzeptieren.
Es folgten gewaltsame Auseinandersetzungen zwischen Fatah und Hamas, die mit der Übernahme des Streifens durch die Hamas endeten.
Die EU und der „Rest der Welt“ entschieden sich,
den Gazastreifen zu isolieren und finanzielle Hilfen einzustellen. Nicht nur im Gazastreifen werden seit langem
gezielte Tötungen von Hamas Aktivisten mit Raketen von F16 Kampfbombern seitens der Israelis vorgenommen.
Nicht nur einmal weigerten sich Israelische Piloten solche Einsätze in bewohnten Gebieten zu fliegen.
Hunderte von Kindern wurden getötet! Unter den Hamas Aktivisten befinden sich gebildete Leute,
sie werden als Terroristen klassifiziert. Menachem Begin, von ’77 bis ’83 Ministerpräsident Israels,
war auch Mitglied einer Terrororganisation, die bei einem Bombenanschlag gegen britische Besatzung
91 Menschen tötete und eine Briefbombe an Konrad Adenauer schickte.
Will man die Intelligenz, die geistige und kulturelle Führung der Palästinenser gezielt töten? Erinnert uns das nicht an was? Und was dann..?
Wundert man sich tatsächlich darüber, daß eine Gesellschaft ohne Selbstbestimmung wie die Palästinensische, abgeschnitten von Wasser, Energie, Gesundheitsversorgung, Telekommunikation, Bildung, Kultur, Zukunft; gedemütigt, entrechtet, verfolgt, ohne Teilhabe, sich gegen Besatzung mit selbstgebauten Raketen wehrt? Gewalt und Gegengewalt? Terror und Gegenterror haben immer denselben Boden. Israel fühlt sich in seiner Existenz bedroht.
Deutschland, Europa, hat nicht nur aus historischen Gründen eine besondere Verantwortung gegenüber Israel. Gerade wir Deutschen, die einzige Nation in der Welt, die ein Mahnmal in mitten ihrer Hauptstadt errichtete um an diese außerordentlichen Verbrechen zu erinnern, sich friedlich inmitten der zwei Machtblöcke wiedervereinigte, muss die Israelis beschützen, an ihre eigenen Erfahrungen erinnern, ein Umdenken möglich machen und diesen immer wieder bedrohten Staat beschützen – daß ist ohne Frage eine sehr schwere Aufgabe für alle Seiten, aber unausweichlich!
Wir haben auch historische Erfahrungen mit Mauern, deren Auswirkungen und deren friedlicher Beseitigung!
Israel, dessen Existenz UNUMSTRITTEN ist, kann nur überleben, wenn es den Willen, die Selbstbestimmung, das Existenzrecht
auch der Palästinenser anerkennt. Dazu gehört auch Jerusalem, denn dort liegt die Lösung dieses Konfliktes, ein Ort, der nach Frieden schreit, und der seit 1948 *de jure unter der Herrschaft der Vereinten Nationen steht!
Israel muß bereits bestehende UN-Resolutionen akzeptieren, auch die gegen das israelische Atomwaffenprogramm! Nur so lassen sich vernünftige Kräfte, die Jugend mobilisieren, nur so gelingt es, jeglicher Gewalt den (Nähr)Boden zu entziehen. Einen gemeinsamen Staat,
die „Ein-Staat-Lösung“ würde bedeuten, alle leben zu gleichen Rechten und Pflichten gemeinsam in einem gemeinsamen Staat, das Ende des jüdischen Staates.
djdeutschland
*de jure: „von Rechts wegen, rechtlich betrachtet, formalrechtlich; der formellen Rechtslage zufolge, jedoch ohne Rücksicht auf tatsächliche Umstände „(eine Stadt), einen Staat de jure anerkennen.“
Letzte Kommentare