Dieses mal war Weihnachten besonders wichtig! Nirgendwo singt man Stille Nacht – heilige Nacht schöner als in St. Pauli – schwer, schleppend. Die Kirche war diesmal brechend voll. Die `Buschmänner`, die die rassistischen Konsumenten anlocken, sind freundlich und gesprächsbereit. Sie haben sich verzehnfacht. Die, die guten Willens sind, scheinen sich hier zu sammeln. Je mehr Ghetto, desto weniger hirnlose Investoren. Das von mir Propagierte scheint sich zu bewahrheiten: Die Revolution geht von St. Pauli aus!
Gegenüber in Dock 11 werden Kriegsschiffe gewartet, oder Luxusjachten – von Milliarden schweren Waffen- Öl- Schrottschiebern. Geheim eingerüstet und eingeplant. Keiner soll es sehen, keiner soll es wissen. Merken!
Cruiser, um jede Menge Afrikaner trockenen Fußes sicher rüberzubringen, sind genug da. Geld, Feuerwerk und der dazugehörige Müll bis zum Abwinken vorhanden.
Mein Schwiegervater sagt immer, ich solle wegen der Kinder hier wegziehen, ich meine: Wenn die Massenpsychose ausbricht, dann bin ich hier sicher. Sitze ich auf der Straße, serviert man mir hier kostenlos Kaffee und Kuchen, ich bekomme jeden Tag handgeschriebene Briefe von hier im Arrest. Selbst die `Angler` umarmen mich zum Trost!
Jetzt fällt Schnee, es ist saukalt, der Sylvester-Grünkohl kommt gerade richtig. Lionels diesjährige Plattenlieferung vom Feinsten! Noch einmal den Akku aufladen für das nächste neue lange Jahr.
Der nächste Sommer kommt bestimmt, wir werden da sein.
einiger lokaler, als Militäristen getarnter Rockstars, großer Anteilnahme und zur großen Freude des neuen Intendanten des Schauspielhauses Jack Kurfess, flashte ein Mob von Künstlern vor der Kuturbehörde und skandierte vielfistelstimmig: „Werden wir euch bezwingen mit Fistelstimmen“. Nachdem der neue Hamburger Senat massive kulturelle Kürzungen vornimmt und dadurch das Schauspielhaus kurz vor der Schließung steht, trat man zur „Gegenattacke“ an. „Damit das Schauspielhaus kein Ahlhaus wird“. Man will sich der Zerschlagung und Zerkleinerung des Kulturbetriebs zu Gunsten des „Eventerrors“ erwehren, daß man dabei durchaus traditionsbewußt ist, zeigte sich beim gemeinsamen Singen eines Covers des Ton Steine Scherben Klassikers.
„Das ist unser Haus“.
Erinnerungen an die große verpasste Chance der Szene, den Punkrocker und Innensenator Barnabas Schill werden wach. Wollte der nicht auch mal das „mafiöse, vetternbewirtschaftete“ Schauspielhaus schließen und stattdessen junge Künstler und Musiker sich dort erproben lassen?
um zu prüfen, ob es sich
um eine besondere,
seltene Art
von Fledermäusen handelt.
Handelte es sich aber nicht.
Das SKAM („Schöne Kunst Allen Menschen“)
kann weggerissen werden.
Die schützenswerte Art,
deren Trash auf der gestrigen ‚Sotheby Auktion‘
nur ein paar Tausend einbrachte, interessiert kein Schwein.
Nicht schätzenswert.
Ein einzigartiges Kunstprojekt
von Weltrang und hoher Quallität
muß toxisch tanzenden Papier, Türmen weichen.
Der Gegenentwurf, perfekt, wird nicht einmal in Erwägung gezogen!
Wie der Dokumentarfilm von Steffen Jörg, Empire St. Pauli,
eindringlich schildert, entledigt sich Hamburg seiner Attraktionen.
Seiner Seele.
Aber St. Pauli scheint sich zu wehren.
‚Gentrification Rückwärts.‘
Gleich einem gallischen Netzwerk gegen Vertreibung
braut sich Zauberhaftes zusammen.
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