Irritation und Verwirrung

Beiträge mit Schlagwort “Holocaust

Die Montagskolumne #182 Beschnitten

Moslems und Juden sehen sich in ihrer Religionsfreiheit beschnitten. Ein Urteil des Kölner Landgerichts hat die Zirkumzision zu dem gemacht was sie ist: Körperverletzung, Anwendung von (sexueller) Gewalt gegenüber nicht einwilligungsfähigen Jungen! Zentralratspräsident Dieter Graumann sieht in diesem Urteil in gewohnter Zentralrat-Überbordung einen der schlimmsten Angriffe auf das Judentum in Deutschland, seit dem Holocaust! BRODER bemerkte:  pornographisch, erlaubt sie doch ein schamloses Hingucken auf jüdische und muslimische Geschlechtsteile, (…) wird man … natürlich gleich den nächsten Vorwand suchen, um seinen Antisemitismus zu rationalisieren.“ (Newsletter Der Lindwurm, 21.7.)

„Im Judentum gehört die Bescheidung von Jungen in den ersten acht Lebenstagen zur religiösen Identität.“ Muslimische Jungen werden häufig im Alter von vier bis sechs Jahren beschnitten. Fachleute warnen, die Beschneidung von Kindern kann zu Traumata, Schmerzen und Komplikationen führen. Studien belegen, dass auch die spätere Sexualität negativ beeinflusst wird. Doch der Bundestag überlegt in vorauseilendem Gehorsam, parteiübergreifend das Urteil per Gesetz zu kippen. Dagegen appellieren in einem offenen Brief zur Beschneidung, mehr als 140 Mediziner und Juristen an die Bundesregierung, Kinder stärker zu schützen: „Religionsfreiheit kann kein Freibrief für Gewalt sein. Als Kinder der Aufklärung müssen wir endlich die Augen aufmachen: Man tut Kindern nicht weh! “ 

Recht muss klar über die Freiheit der Religion gestellt werden, wenn sie kleine Menschen die sich nicht wehren können aus reiner religiöser Machtdemonstration verstümmelt. Was sind das für Religionen, die sich über einen vorsintflutlichen Beschneidungsritus definieren? Warum gibt man Kindern nicht die Möglichkeit, im Erwachsenenalter frei über ihre Sexualität, ihren Körper und über ihre Religiosität selbst zu entscheiden? Ein Kind braucht keine religiöse Identität, es ist per Geburt bereits göttlich!

Djdeutschland


Montagskolumne #61 Holocaustleugning

 

 

gaza-1

Woran liegt es,

daß man ausgerechnet in dem Moment 
die gleiche ‚erneute Holocaustleugnung‘ Ahmadinedschad
aus der Tasche zieht, in dem der Goldstone-Bericht
erscheint, der Israel der Kriegsverbrechen bezichtigt?

In dem Moment, in dem Obama
Racketenabwehrpläne seines Vorgängers Bush,
auch aufgrund der veränderten Bedrohungslage
des Irans zurückzieht

und in dem US-Sonderermittler Mitchell,
aus dem Nahen Osten abreist,
ohne daß sich Israel nur einen Millimeter
in der ‚Siedlungsfrage‘ bewegt hätte.

DER HOLOCAUST IST NICHT ZU LEUGNEN,
ALSO IST DER, DER ES TUT, NICHT RELEVANT!

Mahmud Ahmadinedschad, noch Präsident des Irans,
einem Land, in dem es viele Synagogen gibt,
hatte auf dem diesjährigen Jerusalem/al-Quds-Tag,
das Selbe gesagt, was er immer sagt:

„Das zionistische Besatzerregime muß Geschichte werden
und wenn der Holocaust in Europa stattgefunden hat,
warum muß das palästinensische Volk dafür bezahlen?“

Der Qualitätsjournalismus meldet
landauf, landab, Stunde um Stunde 
die erneute Holocaustleugnung.

Warum?

Selbst der Israel Korrespondent Ulrich Sahm
räumt im persönlichen Gespräch ein,
daß Jerusalem de jure der UN untersteht.

Nach der vierten Genfer Konvention
ist es der Besatzungsmacht nicht gestattet,
die eigene Bevölkerung in besetzte Gebiete zu bringen.

Der Bericht des Leiters der Uno-Kommission,
Richard Goldstone, einem angesehenen Juristen
und Autorität auf dem Gebiet von
Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen,
stellt in Gaza ganz klar schwere Kriegsverbrechen
gegen die palästinensische Zivilbevölkerung fest:

„Die Bevölkerung im Gazastreifen insgesamt zu treffen und zu bestrafen.“

Schon an der Art der Waffen, die zum Einsatz kamen,
wird klar, man wollte die Bevölkerung schocken
und verängstigen. ‚Shock and Awe‘ Das ist Terror!

Die Integrität und Kompetenz Goldstones
kann schwer angezweifelt werden,
ihm kann man nicht unterstellen, er würde das Leid
der Palästinenser funktionalisieren, 
um Antisemitismus zu schüren.

Wird der Bericht es vor den Sicherheitsrat schaffen?
Genau dies hat unter anderem Amnesty International gefordert.
Die Menschenrechtsorganisation war in eigenen Untersuchungen
zu ähnlichen Ergebnissen gekommen.

Präsident Obama wird erstmals die Sitzung
des höchsten Uno-Gremiums am 24. September leiten.

Bringt man Israel nicht zur Vernunft,
kommt keine Zweistaaten-Lösung,
dann – bringt es Bettina Marxs
in einer brillanten Analyse auf den Punkt: (Podcast)

bleibt nur die Einstaatenlösung.

„Dann müssen Israelis und Palästinenser
gemeinsam in dem einen Staat zwischen Mittelmeer und Jordan leben,
mit gleichen Rechten und gleichen Pflichten.“

Das Ende des jüdischen Staates.

 

Djdeutschland


Israels mächtigste Waffe

antsemitismusGastbeitrag von Jegrafowitsch Petrow

Phosphorgranaten
und
Dime-Bomben
gehörten zu
jenen Waffen,
die Israel
während der
dreiwöchigen
Militäroperation
„Gegossenes Blei“
gegen die
palästinensische
Zivilbevölkerung
eingesetzt hat.
Das Ergebnis sind
mehrere Tausend Verletzte
und mehr als tausend Tote.

 

 

 

Viel verheerender ist aber jene Waffe, die Israel seit Jahrzehnten gegen den
Westen einsetzt. So primitiv diese Waffe ist, ist ihr Einsatz stets von
Erfolg gekrönt. Jeden, auf den sie niedersaust, macht sie kampfunfähig, und
der Betreffende muss sich geschlagen zurückziehen, wenn er keinen weiteren
Schaden nehmen will. Gemeint ist die Antisemitismuskeule, die stärker ist
als jede physische Waffe, die Israel besitzt. Sie ist selbst dann wirksam,
wenn man sich ihres Missbrauchs bewusst ist. Je größer und zahlreicher die
Kriegsverbrechen Israels sind, desto stärker kommt sie zum Einsatz. Die
Anwendung dieses Instruments steigt proportional zu den Verbrechen, die
Israel an den Palästinensern begeht.

Israel hat keine Angst vor einem zweiten Holocaust, denn es handelt sich um
eine Atommacht, die dazu noch die Weltmacht USA auf seiner Seite weiß. Es
ist kaum vorstellbar, dass Israel sich tatsächlich vor einer erneuten
Judenverfolgung in Deutschland oder anderswo fürchtet. So gibt es
beispielsweise in Deutschland keine Übergriffe auf Juden oder gar jüdische
Todesopfer durch Angriffe mit antisemitischem Hintergrund. Das Schlimmste
ist vielleicht ein aufgemaltes Hakenkreuz auf einem jüdischen Grabstein oder
einer Synagoge. Im Allgemeinen interessiert es jedoch niemanden, wer nun
Jude ist. Selbst die rechte Szene in Deutschland richtet sich bei allen
antisemitischen Parolen in erster Linie gegen Ausländer, die immer wieder
Opfer rechter Übergriffe werden. Und auch unter den Palästinensern steht
nicht das Judentum als Religion im Mittelpunkt, sondern es ist der Zionismus
als politische Bewegung, der verurteilt wird. So werden beispielsweise in
den arabischen Medien ausschließlich die Begriffe „Zionisten“ und
„Zionismus“ verwendet. Die Ausdrücke „Juden“ und „Judentum“ tauchten selbst
während des blutigen Massakers in Gaza nicht auf. Die Antisemitismusdebatte,
die Israel weltweit aufrechterhält, liegt somit nicht in einer ernsten
Gefahr für Juden oder Israel begründet.

In der Realität sucht man vergeblich nach einer Bestätigung der Behauptung,
der Antisemitismus habe in den letzten Jahren in der Welt zugenommen.
Vielmehr ist zu beobachten, dass die Israelkritik zugenommen hat und die
Antisemitismusdebatte genau dann entbrennt, wenn Israel seine
Menschenrechtsverbrechen gegen die Palästinenser intensiviert, weil dann
nämlich die Kritik an der israelischen Politik zunimmt und die Welt auf die
permanenten Verbrechen Israels aufmerksam wird. Aus diesem Grund gaukelt
Israel lediglich vor, über ein Aufkommen von Antisemitismus wachen zu
müssen. Dies hat den einzigen Zweck, jede internationale Kritik an der
israelischen Politik gegenüber den Palästinensern sowie jede Form der
Einmischung in die Verbrechen Israels oder jede Parteinahme für die
Palästinenser zu unterbinden. Denn die Antisemitismuskeule kommt immer nur
dann zum Einsatz, wenn jemand es wagt, Israels Politik öffentlich zu
kritisieren.

Es ist jedoch kein Fall belegt, dass eine öffentliche Person ihre
Israelkritik mit einer Judenkritik vermischt hätte. Die Kritik richtet sich
gegen die israelische Besatzungsmacht, nicht gegen die Religion oder
Volkszugehörigkeit dieser Besatzungsmacht. Sie könnte genauso gut den
christlichen, den buddhistischen oder sonst irgendeinen Glauben vertreten;
sie bleibt trotz allem eine Besatzungsmacht und Israel ein Okkupantenstaat.
Israel ist sich durchaus der Tatasche bewusst, dass die Kritik an der
israelischen Politik ihren Menschenrechts- und Kriegsverbrechen gilt und
nicht der jüdischen Religion oder Rasse. Genau darin liegt die Notwendigkeit
eines effizienten Einschüchterungsinstruments, da Israel weiß, dass es sich
nicht an internationales Recht hält. Dieses Einschüchterungsinstrument wirkt
nicht nur in Deutschland, das die Schuld am Holocaust trägt und dessen
Schuldgefühle zu einer Kritikunfähigkeit geführt haben, sondern in allen
westlichen Staaten.

Der Antisemitismusvorwurf ist das mächtigste Einschüchterungsinstrument
überhaupt. Und obwohl dies inzwischen bekannt ist und man um die
Antisemitismus- bzw. die Holocaustkeule weiß, zeigt sie keine Einbußen in
ihrer Wirksamkeit. Wird jemand mit dem Vorwurf des Antisemitismus
konfrontiert, weiß die Öffentlichkeit im Grunde, dass der Betreffende
lediglich mundtot gemacht werden soll. Beispielsweise glaubte niemand
ernsthaft daran, dass der deutsche Schriftsteller Martin Walser tatsächlich
ein Antisemit ist, nur weil er 1998 anlässlich der Verleihung des
Friedenspreises des deutschen Buchhandels die Instrumentalisierung des
Holocaust verurteilte. Völlig absurd war auch der Antisemitismusvorwurf des
jüdischen Publizisten Henryk M. Broder gegen Evelyn Hecht-Galinski im
vergangenen Jahr. Er warf ihr „antisemitsch-antizionistische
Gedankenlosigkeiten“ vor. Absurd ist der Vorwurf vor allem deshalb, weil
Hecht-Galinski die Tochter des früheren Präsidenten des Zentralrats der
Juden ist. Sie hatte den Zentralrat der Juden in Deutschland als „Sprachrohr
der israelischen Regierung“ bezeichnet und als „Sprachrohr der israelischen
Propaganda-Maschinerie“. Sie gilt als scharfe Kritikerin der Israelpolitik.

Hecht-Galinski, d. h. eine Jüdin, als Antisemitin zu bezeichnen,
widerspricht dem gesunden Menschenverstand, und niemand nimmt an, dass
Personen wie Hecht-Galinski tatsächlich antisemitische Tendenzen haben.
Dennoch lassen sich viele von der Antisemitismuskeule abschrecken, Kritik an
Israel zu üben, auch wenn sie keine Antisemiten sind und jeder das weiß. Der
Grund hierfür liegt im Umstand begründet, dass Israel der restlichen Welt
eine moralische Überlegenheit suggeriert und der Denunzierte in moralische
Erklärungsnot gerät. Daher ist die Antisemitismuskeule immer auch eine
Moralkeule, mit der niemand geprügelt werden möchte. Dass diese Form der
Einschüchterung tatsächlich wirkt, zeigte sich im Jahr 2006, als der
norwegische Autor Jostein Gaarder in Zusammenhang mit dem Krieg Israels
gegen den Libanon das israelische Vorgehen scharf kritisierte. Nachdem
Gaarder als Antisemit öffentlich an den Pranger gestellt wurde, entschied er
sich, sich in Zukunft aus der Nahostdebatte herauszuhalten. Selbst banale
Äußerungen, die nichts mit einer Israelkritik zu tun haben, werden sofort
gerügt. So verglich Hessens Ministerpräsident Roland Koch im Jahr 2002 die
Nennung der Namen reicher Deutscher durch Frank Bsirske, den Chef der
Gewerkschaft ve.rdi, als „eine neue Form von Stern an der Brust“. Für diese
harmlose Äußerung musste er sich entschuldigen.

Michel Friedmann

Gerade Deutschland hat sich in die Position einer uneingeschränkten
Solidarität für Israel drängen lassen und nichts aus seiner Vergangenheit
gelernt. Anstatt die historische Lehre zu ziehen, nie mehr zu Unrecht zu
schweigen, fühlt sich Deutschland bis in alle Ewigkeit dazu verpflichtet,
Israels Verbrechen gegen die Palästinenser zu verteidigen. So lautete der
Standpunkt Rudolf Dreßlers, des ehemaligen deutschen Botschafters in Israel,
in der Talksendung „Hart aber fair“, die am 21. Januar 2009 auf ARD
ausgestrahlt wurde und das Thema „Blutige Trümmer in Gaza ? wie weit geht
unsere Solidarität mit Israel?“ hatte: „Gerade wegen unserer Vergangenheit
haben wir eine besondere Verpflichtung gegenüber Israel ? und gegenüber uns
selbst. In Deutschland darf nie der Satz gelten: ‚Jetzt ist aber mal
genug!'“

Die Sendung endete damit, dass sie von ihrem Thema „Gaza“ und der Frage nach
der Legitimität einer Israelkritik in Deutschland abwich und auf die
vermeintlich weiterhin vorherrschenden Vorurteile gegen Juden einging, um
den Zuschauern die eigentliche Fragestellung wieder aus dem Bewusstsein zu
löschen, so dass am Ende das Thema „Antisemitismus“ im Vordergrund stand.
Vor allem Talkgast Michel Friedmann, ehemaliger Vizepräsident des
Zentralrats der Juden, nahm jede Gelegenheit wahr, zu diesem Thema
hinzuleiten und die Antisemitismuskeule gegen jene zu schwingen, die mit
ihrer Israelkritik nicht zurückhielten. So lauerte er auf jede Äußerung
jener Talkgäste, die Israels Politik kritisierten, wie etwa auf den
CDU-Politiker Norbert Blüm. Da Blüm kein Amt mehr innehat, musste er die
Angriffe Friedmanns auch nicht fürchten. Zudem hat er den
Antisemitismusvorwurf als Instrument längst durchschaut: „Wer wie ich Israel
offen kritisiert, gilt schnell als Antisemit. Und mit dieser Empörungskeule
sollte ich immer wieder mundtot gemacht werden.“

Nicht ganz zufällig ist wohl auch das demonstrative Wegbleiben von
Vertretern des Zentralrats der Juden in Deutschland während der diesjährigen
Holocaust-Gedenkfeier im Bundestag am 27. Januar ? genau einen Monat nach
Beginn des israelischen Angriffs auf Gaza. Begründet wurde dies zum einen
mit dem Argument, dass die Vertreter des Zentralrats nie explizit als
Überlebende des Holocaust begrüßt wurden, und zum anderen damit, dass der
Antisemitismus in der Gesellschaft zugenommen habe. Fast zeitgleich brach
Charlotte Knoblauch, Präsidentin des Zentralrats, den Dialog mit der
katholischen Kirche ab, da der Papst die Exkommunikation des Bischofs
Richard Williamson aufhob, der meinte, dass Juden nie in Gaskammern ermordet
worden seien. Es ist mehr als offensichtlich, dass der Zentralrat der Juden
hier wieder eine Antisemitismusdiskussion lostreten wollte, um von den
israelischen Verbrechen abzulenken und die in Deutschland aufkeimende
Israelkritik abzuwenden.

Norman Finkelstein

Die Bloßstellung des Gedenkens an den Holocaust als reines Instrument soll
ebenso unterbunden werden wie jede Kritik an der Israelpolitik. So wurde der
amerikanische Politikwissenschaftler Norman Finkelstein, Autor des Buches
„Die Holocaust-Industrie“, als Verschwörungstheoretiker abgetan und sein
Buch als unwissenschaftlich bezeichnet. Denn als Juden, dessen Eltern das
Warschauer Ghetto überlebt hatten, konnte man ihn schlecht als Antisemiten
bezeichnen. Also machte man ihn durch den Vorwurf der Unwissenschaftlichkeit
einfach unglaubwürdig.

Israel will vor allem jene Stimmen zum Schweigen bringen, die aus dem
westlichen Lager die israelische Politik als Unrecht anprangern, da die
Israelkritik, die aus der islamischen Welt kommt, ohnehin kein
internationales Gehör findet und die Muslime sich darüber hinaus nicht vom
Instrument des Antisemitismusvorwurfs einschüchtern lassen. Es handelt sich
daher um ein Druckmittel, das vornehmlich gegen den Westen eingesetzt wird.

Haben die Kriegsverbrechen Israels jedoch eine solche Dimension angenommen,
dass selbst diese Waffe versagt und internationale Kritik am israelischen
Vorgehen laut wird, bleibt Israel am Ende noch die Garantie, dass die USA
jede internationale Bemühung durch ein Veto behindern?

Jegrafowitsch Petrow