Mehdorn
Politik ist ein schmutziges Geschäft,
das wird am Fall Mehdorn besonders deutlich.
Klar, ein Bahnchef ist nicht immer beliebt,
weil fast alle Bahn fahren und es immer besser wissen.
Fahrpreiserhöhung, Verspätungen, lange Wartezeiten an den Schaltern,
überfüllte Züge, schmutzige Toiletten…
„Leider überträgt sich die Pingeligkeit der Deutschen,
mit der sie ihre Autos pflegen, nicht auf die Bahn“,
sagte er in einem „Stern“-Interview.
Abends sehen Züge „wie ein Saustall“ aus.
Der Datenabgleich zwecks Korruptionsbekämpfung
ist nicht der Skandal, zu dem ihn die Politik
mit Hilfe der Medien gemacht hat und
ist nach Mehdorns Abtritt vergessen.
Ob seiner Verdienste,
Global Player am Logistikmarkt –
und sein Auftrag war es, die Bahn an die Börse zu bringen –
Tausende Arbeitsplätze wurden wegrationalisiert,
ohne dabei jemanden zu entlassen;
ein konzerninterner Arbeitsmarkt und damit
verbesserte Serviceleistungen trugen dazu bei,
daß die Bahn trotz Krise nicht defizitär fuhr.
Zu einem Verkauf des Volkseigentums Bahn
wird es vorerst nicht kommen,
würde man sich dann doch dem Vorwurf aussetzen,
Tafelsilber zur Rettung von Banken zu opfern.
Dieser Abgang war dem in Warschau geborenen
Maschinenbauingenieur nicht würdig,
hat er doch trotz allem, im Vergleich
zu vielen anderen Managern in diesen Tagen,
vor allem nach Maßgabe derer, die sich nun von ihm abwenden,
einen guten Job gemacht.
Stoppt Mehdorn!
Was ist,
wenn das inflationäre Einwirken
der Notenbanken
eine deflationäre Entwicklung zur Folge hat?
Ich sage mir,
wenn es eine Real Estate,
„ein hochsolides Unternehmen“,
für lumpige Vierfünfzig zu kaufen gibt,
dann kann ich auch später für zwei kaufen.
Und es stellt sich mir die Frage,
kann man die Bundesbahn im eigenen Land
einsetzen,
gegen den Terror der Banken?

Chicago Union Station
Globale Deflation 1930 Quelle: Wikipedia
Die letzte große weltweit wirksame Deflation gab es in der Weltwirtschaftskrise der frühen 1930er Jahre. Verantwortlich dafür waren die Überproduktion nach dem Ersten Weltkrieg, der Schwarze Donnerstag an den US-Börsen und die verfehlte Politik der US-Notenbank, die die Geldmenge um 30 % senkte. Besonders dramatisch waren die Auswirkungen in Deutschland, da das umlaufende Geld zu 40 % durch Gold und Devisen gedeckt sein musste (siehe Deflationspolitik). Die eigenen Probleme veranlassten die USA, ihre hohen Kredite an Deutschland zurückzufordern. Da diese Schulden hauptsächlich in Gold beglichen wurden, sank die angepasste Geldmenge drastisch. Der Geldumlauf verringerte sich folglich ebenso schnell. Die Gehälter sanken, die Preise brachen ein und die Arbeitslosigkeit stieg auf mehr als sechs Millionen, was einem Anteil von 20 % der Erwerbsbevölkerung entsprach. Die damalige Regierung und die Arbeitgeber fachten die Krise noch weiter an, da sie durch Sparmaßnahmen und Lohnkürzungen die Deflation verschärften.
Djdeutschland
Strommacht
Mehdorn muß das Bahnfahren teurer machen,
wegen des teuren Stroms und wegen der höheren Löhne.
Nun wissen wir aber, daß der Strom nicht nur zu teuer produziert
und zu teuer besorgt wird,
sondern ’seit heute‘ auch, daß die Löhne zu niedrig sind!
Also muß die Bahn schnell an die Börse, sagt Mehdorn:
„Damit sie sich den internationalen Herausforderungen stellen kann.“
Mehdorn will Gewinne machen um interessant an der Börse zu sein,
nicht um die Stromrechnung oder angemessene Löhne zu zahlen!
Die Netze sind in den Händen Weniger.
Monopole, drücken uns die Technologien und Preise auf’s Auge, die sie wollen.
Generieren nur Gewinne für Wenige und ziehen uns Stück für Stück
unser Volkseigentum aus der Tasche,
sie entmachten uns.
Macht Strom!
Djdeutschland grüßt das Maxplanck Institut für Materialforschung
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