Irritation und Verwirrung

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Kein schöner Land

IMG_1458Dieses mal war Weihnachten besonders wichtig! Nirgendwo singt man Stille Nacht – heilige Nacht schöner als in St. Pauli – schwer, schleppend. Die Kirche war diesmal brechend voll. Die `Buschmänner`, die die rassistischen Konsumenten anlocken, sind freundlich und gesprächsbereit. Sie haben sich verzehnfacht. Die, die guten Willens sind, scheinen sich hier zu sammeln. Je mehr Ghetto, desto weniger hirnlose Investoren. Das von mir Propagierte scheint sich zu bewahrheiten: Die Revolution geht von St. Pauli aus!

Gegenüber in Dock 11 werden Kriegsschiffe gewartet, oder Luxusjachten –  von Milliarden schweren Waffen- Öl- Schrottschiebern. Geheim eingerüstet und eingeplant. Keiner soll es sehen, keiner soll es wissen. Merken!

Cruiser, um jede Menge Afrikaner trockenen Fußes sicher rüberzubringen, sind genug da. Geld, Feuerwerk und der dazugehörige Müll bis zum Abwinken vorhanden.

Mein Schwiegervater sagt immer, ich solle wegen der Kinder hier wegziehen, ich meine: Wenn die Massenpsychose ausbricht, dann bin ich hier sicher. Sitze ich auf der Straße, serviert man mir hier kostenlos Kaffee und Kuchen, ich bekomme jeden Tag handgeschriebene Briefe von hier im Arrest. Selbst die `Angler` umarmen mich zum Trost!

Jetzt fällt Schnee, es ist saukalt, der Sylvester-Grünkohl kommt gerade richtig. Lionels diesjährige Plattenlieferung vom Feinsten! Noch einmal den Akku aufladen für das nächste neue lange Jahr.

Der nächste Sommer kommt bestimmt, wir werden da sein.

Djdeutschland


Krokant

Was für ein Ostern

Der Sprit war noch viel zu billig, die Autobahnen verstopft, der Inter City, den wir K-Freitag nahmen, um die Verwandtschaft zu besuchen, fast leer. Die Radfahrer schafften freundlich solidarisch noch Platz für das Gestell des Kinderwagens. Wir betrachteten die herrlich sonnige Landschaft während der Fahrt, in der sich fernab der Zivilisation ein paar Windräder drehten. Das Baby lachte die ganze Zeit und unterband meine Zeitungslektüre. Im Garten meines alten Herren, blühten schon die ersten Rohdodendren, ein idealer Ort zum Abschalten. Wenn er nicht schon so alt wäre, sagt Großvater, würde er sich Solarzellen auf’s Dach packen, aber dazu sei es für ihn zu spät. Als ich die Lind-Palette bei Real am Samstag nach Krokant durchsuchte, fragte ich eine nahe stehende Kundin, ob sie schon Etwas gefunden hätte, sie grinste verlegen. Irgendwie war es zu viel für sie, so distanzlos zu Ostern auf Eier angesprochen zu werden. Als ich dann unten rechts noch drei Pakete Krokant fand, nahm ich nur eines und überlies ihr die letzten zwei. Das hätte ich nicht tun sollen, sie hat es mir nicht gedankt – jeder ist sich selbst der Nächste. Das Osterfeuer am nächsten Tag brannte schon, als wir kamen, obwohl es noch hell war, wegen der Kinder. Bei uns in Hamburg sind sie verboten, jeder kann eine Moschee in diesem Land bauen, die religionsfreien Osterfeuer werden untersagt, wegen der Brandgefahr, so eine Scheiße! Am Oster-Sonntag, Wiederauferstehung, verließen die Jungs die virtuelle Welt im Keller, um analog in der Sonne Ostereier zu sammeln, mit ihrem kleinen Bruder zu spielen und die Mückenlarven im Teich zu beobachten. Nachmittags ging’s zu Fuß zum anbaden an den See, pure kalte Wasserkraft umsonst! Wir schwammen und aßen danach im Schatten des Kinderwagens selbst gemachte Brote, Pommes Frittes und Eis.

Djdeutschland


Power

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