Olympia
Wie Manfred Töpfer seinerzeit auf Deng Xiaoping traf,
sagte der, auf Töpfers Mahnung, Menschenrechte einzuhalten:
„Ich kann Ihnen ja mal 20, 30 Millionen Menschen schicken…“
Es gibt 1.3 Milliarden Chinesen, wer von uns kennt Einen?
Eine Gesellschaft mit einem kollektivem Bewußtsein.
„In China haben wir keine große Meinung vom Individuum,
wir glauben an Kollektivismus,
vielleicht habe ich mich deshalb nie allein gefühlt in China,“
schreibt Xiaolu Guo.
Wir im „freien Westen“ glauben an das Individuum.
Jeder kann seine freie Meinung sagen.
Zum Beispiel die Menschenrechtssituation in China kritisieren,
daß es ein Fehler war, die Olympischen Spiele nach China zu vergeben.
Das alles, während die Führer der freien Welt, die Regierung der USA,
der objektiv Kriegsverbrecher angehören,
sich abseits ihres eigenen Rechtssystem stellt!
Völkerrechtswidrig, auf der Basis von Lügen, Kriege um Rohstoffe führt.
Sogar Kinder und Jugendliche entführt und foltert,
sie ohne rechtliche Grundlage und Kontrolle in Guantanamo gefangen hält.
Gefangenenlager inmitten Europas, in denen mit Deckung deutscher Behörden auch Deutsche, also jeder von uns, rechtlos gefangen gehalten werden kann.
In Guantanamo werden in diesem Augenblick Scheinprozesse abgehalten;
auf der Basis von durch Folter zu Stande gekommenen „Geständnissen“,
mit vom „Hörensagen“ belegten Indizien.
Das Veteidigungsministerium der USA rühmt
„die funktionierende amerikanische Millitärgerichtsbarkeit“
und stellt gleichzeitig in Aussicht, im Falle eines Freispruchs, Delinquenten
garantiert weiter in Haft zu belassen.
Die Chinesen verstehen sich selbst als ein Kollektiv, ein Volk, einen Körper, einen Baum,
dem die Intressen des Einzelnen untergeordnet werden müssen.
Ist ein Ast des Baumes krank, muß er abgeschlagen werden, um den Rest des Baumes nicht zu gefährden.
Im Bewußtsein der Chinesen, hat man Tibet aus seiner Rückständigkeit,
vom Joch des Klerus, seiner Heiligkeit befreit.
Der Westen bombardiert Hundertausende in den Tod mit der selben Begründung.
Pressefreiheit?
Geht man einer Nachricht der sogenannten freien Presse im Netz nach,
stellt man schnell fest, daß sie aus einer, maximal zwei Quellen stammt;
es wird abgeschrieben und nachgeplappert, bewusst desinformiert und verfälscht.
Bezahlte Intressenvertreter und die sogenannten Experten,
die in verschiedenen Farben im gleichen Boot der gleichen Lobby sitzen,
betreiben Meinungsmache wider besseren Wissens und ohne Rücksicht auf Verluste.
Briefe an die Kanzlerin vom Präsidenten des Irans, der von Krieg bedroht, das gleiche Recht in seiner Energiepolitik für sich und sein Volk in Anspruch nimmt, und auf Einhaltung internationaler Verträge pocht, werden uns vorenthalten aus Gründen der Staatsräson.
Die chinesischen Schriftzeichen für Inellektuelle, so sagt Guo Xiaolu dem SPIEGEL,
bestehen aus den Zeichen für Wissen und für Molelül.
Je mehr Wissensmoleküle, desto besser.
Danach würden junge Leute in China jetzt streben.
Im Westen dagegen begegne ihr oft fehlende Neugier, sagt Guo.
Meinungsfreiheit?
Ich möchte einen Fahnenträger Dirk Nowitzki mit „Freiheit für Guantanamo“ im „Vogelnest“ sehen.
Und die damit verbundene Reaktion des IOC.
Uns sind Menschenrechte egal angesichts eines Sportereignisses und Milliardengewinnen,
für ein billiges Elektrogerät oder ein Kleidungsstück aus chinesischer Produktion.
Die Umwelt, Kinder und jahrtausende lang strahlender Müll,
interessiern uns einen Scheiß,
wenn wir nur weiter billig, billig alles verheitzen können.
Djdeutschland
Dj der Beitrag – eine prächtige Akkumulation 知识分子!
Ich kenne zufällig einen Chinesen; Herr Zhong aus Shenzhen in Guangdong schrieb mir heute:
„Now our whole country is enjoying the coming Olympic games, wish you enjoy it together with us, I believe our two countries will both make a good performance.“
In diesem sportlichen Sinne:
Zhu nimen dou aolinpike kuaile!
祝你们都奥林匹克快乐 !
August 7, 2008 um 1:57 pm
Danke für Deinen Kommentar daringlyjunes,
und Grüße an Herrn Zhong
August 7, 2008 um 2:20 pm
Hinter die Kulissen schauen heißt zu begreifen, dass Menschen in China nicht anders sind oder denken als in Europa. Es gibt anthropologische Konstanten die in jedem Kulturkreis auftauchen. Jeder kennt den Gesang, die Musik, die Literatur, den Tanz und mindestens eine Religion.
Die Formen der Konstanten mögen verschieden sein, und das ist es was wir Kultur zu nennen pflegen, doch die dahinter stehenden Bedürfnisse sind allgemein menschlicher Natur und sie sind es letztlich, die auch unser politisches Handeln bestimmen. Jeder Mensch muss essen, atmen, trinken, arbeiten, sich erholen, braucht Schlaf genauso wie Aktivität, Lob und Bestätigung.
Dabei spielt die Frage nach Kollektivismus oder Individualismus eine höchst untergeordnete Rolle, weil sie nur zwei Formen desselben Prinzips sind: Herrschaft zu erlangen und sie erhalten.
Auch in einer kollektivistischen Gesellschaft ist jedes einzelne Mitglied demselben Anpassungsdruck unterworfen wie in einer individualistisch orientierten Kultur. Die Freiheit der Lebensweise kennen beide nicht. Sie sind siamesische Zwillinge, zwei Seiten derselben Medaille.
Insofern gibt es weder im Westen, noch aus dem Osten neues zu vermelden.
August 8, 2008 um 2:48 pm
Danke Mcp!
Kollektivistisch oder individualistisch, sind mindestens
zwei unterschiedliche Perspektiven und im Westen,
den kenne ich ein wenig, gibt es allerdings einiges zu
vermelden.
So lese ich dann heute auch mit Freuden in „Feindesland“ folgendes:
* Mit dem Blogging ist ein Journalismus entstanden, der Kampagnen gefährlich werden kann. Die Reaktionen der Blogger werden für die politische Diskussion immer wichtiger. In ihnen zeigt sich eine neue demokratische Kultur, die Marketing-Strategien durchkreuzen kann.
Also gebe ich mich weiter der Vorstellung hin, daß Vielfalt, die Diskussion,
und Du bist ein gutes Beispiel, wenn auch auf die Spitze getrieben,
nicht folgenlos bleiben kann.
„Von nun an, wird zurückdesinformiert!“
Dj
August 8, 2008 um 4:01 pm
MCP, China beanspruchen sogar, `Alles unter dem Himmel´ zu sein & wer mitmachen will, sei willkommen,
ein Teil davon zu werden.
(Was natürlich nicht bedeutet, jemals Chinese werden zukönnen)
Dieses kollektive Selbstbewusstsein äussert sich auch, sagen wir, in der politischen Unmündigkeit, dem politischem Nichthandeln des Einzelnen.
Als das Kollektiv – oder die große chinesische Masse – zuletzt zwischen 1966 und 1976 politisch handelte, hatte das verherende Folgen für die Gesellschaft, von denen sie sich heute noch erholt.
„Die Bedürfnisse menschlicher Natur“ bestimmen in China wohl das familiäre, nachbarschaftliche, ich nenne es Beziehungshandeln und das gesellschaftliche Handeln, was jedoch heute zum Glück nicht mehr unmittelbar politisch beeinflusst ist.
Es scheint trotzdem durchaus erstrebenswert, seinen Platz im Gefüge einzunehmen, damit es läuft.
Sechs Goldmedaillen schon…
August 10, 2008 um 2:13 pm
Ni hao!
How are you doing these days? Do you watch the beijing Olympic ceremony and the games?
Now I what concer most is the men’s basketball game between Germany and China, which is the last chance for China to advance from the group. It’s somewhat a game of Dirk Nowitzki vs. YaoMing. I wish we can win, ;))
Best regards…
August 13, 2008 um 10:16 am
Thank you Zhong Xiansheng!
The ceremony was incredible great, I watched it together with my children the „Long boys“, crazy about basketball.
Best regards to your team.
Dj
August 13, 2008 um 10:27 am